Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 08.07.2009

Tillich räumt in der DDR-Debatte Fehler ein

 
Sachsens Ministerpräsident fühlt sich heute aber von vielen Bürgern unterstützt.
Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) leitete gestern seine letzte Kabinettssitzung vor der Landtagswahl. Doch auf der traditionellen Abschluss-Pressekonferenz gab es keine Fragen zur Regierungsbilanz. Dafür musste Tillich wiederholt zu seiner DDR-Vergangenheit Stellung nehmen, die er erneut „als kein Ruhmesblatt“ bezeichnete. Tillich verteidigte sich aber vehement gegen den Vorwurf, 1999 beim Eintritt in Sachsens Staatsdienst fehlerhafte Angaben in einem Personalfragebogen gemacht zu haben.

Anschließend waren vom Regierungschef auch nachdenkliche Töne zu hören. So räumte er ein, die Debatte über ihn würde „nicht zu Unrecht stattfinden“. In seinem Amt sei er eine Person des öffentlichen Interesses. Ob es dabei gerecht zugehe, spiele keine Rolle. Er würde sich nur wünschen, nicht ständig nach seiner DDR-Zeit gefragt zu werden, sondern auch danach, was er später gemacht habe. Nichtsdestotrotz räumte Tillich angesichts der öffentlichen Diskussion Fehler ein. „Das eine oder andere hätte man anders machen können.“ Auf Details ging er nicht ein.

Auf Einwände der Opposition, die ihm vorhält, viele DDR-Bürger hätten nach der Wende mit seiner Vita kaum Karrierechancen gehabt, sagte der CDU-Chef, ihm seien keine vergleichbaren Fälle bekannt. „Umfallen“ werde er aber auf keinen Fall. Tillich verwies auf die Bevölkerung und den eigenen Freundeskreis. Dort würden jetzt alle „noch enger zusammenrücken“.
Von Gunnar Saft

Karl Nolle im Webseitentest
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