Sächsische Zeitung, 07.05.2010
Geständnisse im Finanzskandal der Wasserwerke
Dresden/Leipzig. Im Finanzskandal um die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) sind die Ermittler einen großen Schritt vorangekommen. Till von Borries von der sächsischen Generalstaatsanwaltschaft sagte gestern, die Manager des Züricher Finanzdienstleisters Value Partners Associates AG hätten gestanden.
Von Borries zufolge haben die beiden bereits Mitte März verhafteten Anlageberater und früheren Investmentbanker Jürgen Blatz und Berthold Senf eingeräumt, den ehemaligen KWL-Chef Klaus Heininger bestochen zu haben – nach SZ-Informationen mit einer Summe von 2,4 Millionen Euro. Infolge der Bestechung kam es 2006 und 2007 zu hochspekulativen Finanzgeschäften mit der Schweizer Großbank UBS, aus denen der Stadt Leipzig nun ein Schaden von rund 300 Millionen Euro droht. Nach einer zehnstündigen Vernehmung kam Blatz gegen Auflagen frei. Sein Kompagnon Senf noch im Gefängnis, weil er relativ viel Geld im Ausland versteckt haben soll. (SZ)