Sächsische Zeitung, 22.07.2011
Lärmende Chaoten in der Bahn gestellt
Betrunkene sorgten für mehrere Polizeieinsätze in der Nacht. Die Beamten weisen jedoch Kritik zurück, sie hätten Notrufe ignoriert.
Am Schillerplatz haben fünf betrunkene Störenfriede die Polizei am Dienstagabend länger auf Trab gehalten. Zunächst grölten sie um 21Uhr am Schillerplatz herum, rüttelten an einem Bauzaun und warfen angeblich einen Aufsteller um. Danach setzten sie sich in eine Bahn und belästigten Fahrgäste. Die Polizei stellte die Störer gegen 21.40 Uhr in der Schubertstraße in der Bahn, nahm die Personalien auf und erteilte Platzverweise. Danach fuhr die Gruppe weiter.
Kurz darauf um 22.30 Uhr rückten die Beamten erneut aus, weil einer der Männer (27) in einer Bahn der Linie 12 in der Johannstadt das Handy eines 23-Jährigen geraubt hatte. Der Täter und ein Kumpel kamen nun ins Polizeigewahrsam.
Betroffene kritisierten gestern in Medienberichten, die Polizei sei trotz zweier Notrufe nicht zum Schillerplatz ausgerückt. Aus Angst vor einer Gruppe Randalierer hätten sie sich in einem Laden verschanzt. Die Polizei wies die Kritik zurück. „Wir haben mehrere Funkwagen alarmiert. Die fuhren direkt zu den Störern“, sagte Polizeisprecherin Jana Ulbricht. Der
SPD-Politiker Karl Nolle stellte unterdessen eine Landtagsanfrage, um zu klären, warum die Polizei angeblich untätig blieb.
Nun bittet die Polizei Zeugen um Hilfe, die konkrete Angaben zu den Handlungen der Störer am Schillerplatz machen können. Hinweise an 4832233.
Von Alexander Schneider