Dresdner Morgenpost, 24.09.2012
Projekt 20 Prozent SPD will Tillich beim Regieren helfen - Mit Mindestlohn und Rentengerechtigkeit in die Landtagswahl
DRESDEN - Die Sachsen-SPD hat ihre Führung im Amt bestätigt und läuft sich für den Wahlmarathon der kommenden zwei Jahre warm. Die Genossen wollen im Freistaat unbedingt wieder mitregieren. Inhaltliche Klammer: soziale Gerechtigkeit.
Mit einem deutlich verbesserten Ergebnis bestätigten die Genossen auf dem Landesparteitag in Dresden ihren Landes-Chef Martin Dulig (38) im Amt. Der gebürtige Vogtländer, auch Fraktions-Chef im Landtag, bleibt damit unangefochten die Nummer eins der Sachsen-SPD. Auch die Vize-Chefinnen Eva-Maria Stange (55) und Petra Köpping (54) sowie Generalsekretär Dirk Panter (38) wurden wiedergewählt.
Für die Landtagswahl 2014 gab Dulig ein selbstbewusstes Ziel aus: 20 Prozent will er holen - das wäre fast eine Verdopplung des desaströsen Wahlergebnisses von 2009. Es gelte jetzt, eine Wechselstimmung zu erzeugen. Eine große Aufgabe angesichts hoher Sympathiewerte für Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) quer durch die Bevölkerung.
Mit sozialer Gerechtigkeit als Klammer ihrer Politik will die SPD den Sachsen zeigen, dass es auch eine Politik jenseits von CDU und FDP gibt: Die Zeit der Niedriglöhne müsse vorbei sein, stattdessen seien ein Mindestlohn sowie eine stärkere Tarifbindung nötig. Daher müsse auch die Förderung für Firmen geändert werden. Dulig: ,,Es ist unsere Aufgabe, Leute hierzuhalten."
Verabschiedet wurde eine Resolution zur Herstellung der Rentengerechtigkeit in Ost und West. Dulig: „Der ostdeutsche Arbeitnehmer kann nichts dafür, dass er 20 Prozent weniger Lohn hat"
Von Juliane Morgenroth