Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 14.11.2012

Ex-Landespolizeipräsident Merbitz kritisiert Polizeieinsatz

 
Hoyerswerda/Leipzig. Der Leipziger Polizeipräsident und designierte Koordinator gegen Rechtsextremismus, Bernd Merbitz, hat laut einem Bericht des MDR-Nachrichtenmagazins „exakt“ einen Polizeieinsatz in Hoyerswerda kritisiert. Dort war ein Paar von Rechtsradikalen bedroht worden, die gewaltsam in die Wohnung der beiden 33-Jährigen eindringen wollten.

„Es kann nicht sein, dass man Leuten, die in Gefahr sind, die bedroht werden, als ultima ratio anbietet, die Stadt zu verlassen“, sagte der frühere Landespolizeipräsident dem MDR. Nach dem Bericht des Senders war den Opfern von der Polizei empfohlen worden, die Stadt zu verlassen, weil man ihre Sicherheit nicht gewährleisten könne. Merbitz zweifle, ob die Einsatzkräfte in Ostsachsen ausreichten, Andersdenkende vor rechter Gewalt zu schützen, hieß es.

„Bisher konnten mehr als zehn Tatverdächtige aus der rechten Szene festgestellt werden“, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Nach Angaben der Polizei hätten Beamte in der Nacht nach dem Angriff bis zum Morgen das Wohnhaus bewacht. Mit Hilfe einer Opferhilfsorganisation habe das Pärchen danach seinen Wohnort gewechselt und lebe in einer geheimen Unterkunft außerhalb der Stadt. (dpa)

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