DNN/LVZ, 05.02.2013
Sachsens NPD-Chef war offenbar V-Mann
Internetblog Gamma verweist auf Sicherheitskreise / Holger Szymanski führt die Partei seit Mitte Januar
Dresden. Der V-Mann im Landesvorstand der sächsischen NPD soll der neue Landeschef Holger Szymanski sein. Dies berichtet der Internetblog Gamma und bezieht sich auf Sicherheitskreise. Szymanski wies gestern die Vorwürfe zurück. Gamma erwähnt zudem den Geithainer NPD-Nachwuchskader Manuel Tripp im Zusammenhang mit möglichen Spitzeltätigkeiten. Wie die LVZ berichtete, hat ein führender Mann der Rechtsextremen zwischen März 1998 und Ende 2002 als V-Mann Informationen an Sachsens Verfassungsschutz geliefert. Der V-Mann berichtete aus dem Umfeld der Republikaner und des Nationalen Bündnisses Dresden. Dass es sich bei dem Betreffenden um Szymanski handelt, bestätigte das Innenministerium gestern nicht.
Laut LVZ-Informationen wurde die Zusammenarbeit mit dem hochrangigen NPD-Mann 2002 in gegenseitigem Einvernehmen beendet. Eine neuerliche Kontaktaufnahme seitens des Verfassungsschutzes 2004 blieb ohne Ergebnis. Verfassungsschutz-Präsident Gordian Meyer-Plath betonte gegenüber der LVZ, das für das Parteiverbotsverfahren gesammelte Material enthalte keine Berichte dieses Informanten. Der 40-jährige Szymanski wurde am 12. Januar zum NPD-Sachsen-Chef gewählt.
Parteichef Holger Apfel hatte Szymanskis Wahl ausdrücklich empfohlen. Gamma nennt ihn als Gründungsmitglied der "Jungen Landsmannschaft Ostpreußen" und als Mitstreiter der Republikaner ab 1993. Szymanski engagiere sich auch im Umfeld der 1994 verbotenen Wiking-Jugend.
Christine Keilholz