Agenturen dpa, 10:13 Uhr, 01.05.2014
Umfrage sieht FDP in Sachsen weiter unter fünf Prozent
Die FDP komme auf den letzten Metern, sagt Sachsens Liberalen-Chef Zastrow. Und ein Schlussspurt ist nötig, will die FDP die schwarz-gelbe Regierung nach der Wahl Ende August fortsetzen. Umfragen sehen die Partei derzeit bei unter fünf Prozent.
Dresden (dpa/sn) - Vier Monate vor der Landtagswahl in Sachsen muss sich die CDU einer Umfrage zufolge nach einem neuen Regierungspartner umsehen. Zwar bliebe die Partei von Ministerpräsident Stanislaw Tillich mit 43 Prozent der Stimmen stärkste Kraft, ihrem Koalitionspartner FDP würde aber mit nur 4 Prozent der Wiedereinzug in den Landtag misslingen, wie das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap für den «Sachsentrend» des Mitteldeutschen Rundfunks herausfand. Befragt wurden vom 24. bis 28. April 1000 Wahlberechtigte.
Zweitstärkste Partei würde demnach die Linke mit 18 Prozent. Die SPD käme auf 16 Prozent, die Grünen auf 6 Prozent. Die AfD würde mit ebenfalls 6 Prozent den Sprung in den Landtag schaffen; die NPD wäre mit 4 Prozent der Stimmen raus.
Die Mehrheit der Befragten (51 Prozent) favorisiert ein schwarz-rotes Regierungsbündnis wie im Bund. Eine CDU-Alleinregierung kommt auf 39 Prozent Zustimmung, ein Bündnis von Linkspartei, SPD und Grünen auf 33 Prozent.
Würde der Ministerpräsident direkt gewählt, könnte Tillich auf 59 Prozent der Stimmen hoffen. SPD-Spitzenkandidat Martin Dulig käme auf 8 Prozent, Linke-Spitzenkandidat Rico Gebhardt auf 4 Prozent.
Sachsens CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer nannte die Umfrage am Mittwoch eine «große Motivation». Er hob die hohen Zustimmungswerte für Tillich hervor. «Wir sind besonders dafür dankbar, dass auch für die zum Teil schwierigen Entscheidungen Verständnis und Akzeptanz möglich ist.» Am 31. August gehe es für die CDU darum, «möglichst stark zu werden, damit Splitterparteien am Ende nicht eine stabile Regierungsbildung blockieren können».
«Die Mehrheit der Sachsen will die SPD in der Regierung sehen», kommentierte Dulig die Umfrage. Wichtig sei, dass die Wähler in puncto soziale Gerechtigkeit bei der SPD die größten Kompetenzen sehen. «Unser Land wird derzeit zwar gut verwaltet, aber den Gestaltungswillen haben wir», meinte Dulig.
«Unser Ziel ist es, die absolute Mehrheit der CDU zu verhindern und damit den Weg frei zu machen für alternative Gestaltungsoptionen», sagte Linke-Parteichef Gebhardt. «Es ist ein Angebot sowohl an die Bevölkerung, wie auch an SPD und Grüne.»
Sachsens FDP-Chef Holger Zastrow zeigte sich trotz der schlechten Umfragewerte bei MDR-Info kämpferisch: «Vier Prozent sind für den Zeitpunkt - vier Monate vor der Wahl - gar nicht so schlecht.» Die FDP sei kein Umfrageweltmeister, sondern komme immer erst auf den letzten Metern.
Martin Fischer (Dresden)
dpa sck/fi yysn z2 nw
011013 Mai 14