Agenturen dpa, 19:00 Uhr, 27.05.2014
NSU-Prozess: Handy-Daten sollen Terrorhelfer entlarven
München (dpa) - Mehrere Experten des Bundeskriminalamts sollen am Mittwoch als Zeugen im Münchener NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht berichten, wie das untergetauchte Trio Kontakt mit dem als Helfer mitangeklagten André E. hielt. Die Beamten hatten auf Handys, Speicherkarten und Telefonkarten zahlreiche Verbindungsdaten und SMS-Nachrichten gefunden.
E. gilt den Ermittlern als einer der treuesten Helfer der mutmaßlichen rechtsterroristischen Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). Er soll die Terroristen bis zum letzten Tag unterstützt haben. Nach dem Tod von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt soll er der angeklagten Beate Zschäpe bei ihrer Flucht geholfen haben. Ein Jahr zuvor soll er Zschäpe und Böhnhardt transportiert haben. Die Beamten schließen das aus einer SMS, die E. an seine Ehefrau geschickt haben soll.
E. war vor einer Woche im Sweatshirt einer finnischen Rechtsrock-Band ins Münchner Gericht gekommen. Das Gericht hatte das Kleidungsstück als mögliches Beweismittel fotografieren lassen.
Christoph Lemmer
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271900 Mai 14