Sächsische Zeitung, 24.09.2014
Junge Frauen meiden Wahlurnen am meisten
Kamenz. Der viel beklagte Rückgang der Wahlbeteiligung zieht sich durch alle Altersschichten und weist kaum Unterschiede bei Frauen und Männern aus. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Wahlstatistik aus 206 der rund 3.600 Wahlbezirke, die das Statistische Landesamt Kamenz gestern vorgelegt hat.
Demnach fiel die Beteiligung an der Landtagswahl vor dreieinhalb Wochen mit 39,7 Prozent (ohne Briefwahl) um fünf bzw. 13 Prozentpunkte schlechter aus als bei den Wahlen von 2009 und 2004. Das geringste Interesse am Wahlgang zeigten die Frauen zwischen 21 und 25 Jahren, nur jede Vierte nahm ihr demokratisches Recht wahr.
Eine über 40-prozentige Beteiligung gab es nur bei den Männern der Jahrgänge vor 1969 und bei den Frauen zwischen 40 und 70 Jahren. Der Wahlsieger CDU hat seine Hauptwählerschaft bei den über 60-Jährigen (knapp 45 Prozent). Aus dieser Altersgruppe rekrutiert die Linke sogar jeden zweiten ihrer Wähler. Der Wahlneuling AfD wurde vornehmlich von Männern und Frauen unter 60 gewählt. (SZ/cl)