Karl Nolle, MdL

BILD, 09.02.2018

Das meint BILD: Erbärmlich! (Martin Schulz und die SPD)

Mit einem Kommentar von Karl Nolle
 
Was haben SPD-Vorsitzende und Joghurt gemeinsam?

Ein sehr kurzes Haltbarkeitsdatum. So spottet man im Berliner Regierungsviertel.

Das politische Ende von Martin Schulz, erst als Vorsitzender, jetzt als Außenminister, bevor er überhaupt Außenminister wurde, bestätigt so ziemlich jedes Vorurteil, das man über Niedertracht und Charakterlosigkeit in der Politik haben kann.

Genau die Genossen, die Schulz mit dem DDR-Ergebnis von 100 Prozent zu ihrem Oberhaupt gewählt haben, erpressen wenige Monate später seinen unwürdigen Abgang herbei.

Sigmar Gabriel, der unser Land repräsentiert und Schulz wie Kanonenfutter in den Wahlkampf geworfen hat, weil er selber nicht den Schneid hatte, gegen Angela Merkel anzutreten und zu verlieren, versteckt sich im entscheidenden Moment hinter seiner fünfjährigen Tochter und legt ihr den bitterbösen und politisch vernichtenden Satz in den Mund, Papa müsse jetzt nicht mehr so viel Zeit „mit dem Mann mit den Haaren im Gesicht“ verbringen.

Männer, die für ihre persönlichen Machtkämpfe ihre Töchter benutzen – das ist der Zustand unserer politischen Elite in Deutschland. Erbärmlich.

 Auch Martin Schulz verlässt die Bühne als Symbol politischer Unanständigkeit. Der kumpelige „Martin, Martin!“, der das schlechteste SPD-Ergebnis aller Zeiten holte und sich mit dem Versprechen rettete, die Partei in die stolze Opposition zu führen und niemals in ein Kabinett Merkel einzutreten. Nun scheitert er kläglich bei dem Versuch, sein eigenes Wort zu brechen.

Martin Schulz bleibt nichts mehr, nicht mal sein eigenes Wort. Und uns bleibt die bittere Erkenntnis, dass es der SPD-Führung bei den Koalitionsverhandlungen nie ums Land ging, sondern nur um ihre eigene piefige Postengier.

Anmerkung von Karl Nolle:

"Meine" SPD scheint darin Übung zu haben sich in unwürdiger, blamabler  Form von Vorsitzenden, Funktionären und Mandatsträgern zu trennen. Zum damals aktuellen Abservieren von Kurt Beck habe ich damals, am 7.9.2006, folgendes erklärt: 

Presseinformation, 07.09.2008

NOLLE: "...mediale Inthronisierung von Steinmeier (als Kanzlerkandidat 2009) einer demokratischen Partei unwürdig"

NOLLE: "Man muß ihn nicht lieben, aber der putschartige Rücktritt von Beck und die mediale Inthronisierung von Steinmeier ist einer demokratischen Partei unwürdig. In welchen Zirkeln und Hinterzimmern, von wem legitimiert und nach welchen Kriterien ist der aktuelle Handstreich ausgekaspert worden?"

NOLLE: "Es gab einmal eine Zeit von "mehr Demokratie wagen", die ist mit der jetzt wiederauferstandenen Basta-Kaderpartei SPD, ebenso wie die einstmals wichtige innerparteiliche Demokratie, nun endgültig Geschichte."

NOLLE: "Nachdem die FROGS (Freunde of Gerd) Millionen Wähler und hunderttausende Parteimitglieder in die Arme der Linken getrieben haben, sammelt man nun was übrig ist und trimmt die dezimierte Volkspartei auf die bloße Rolle eines Sherpas für die Schwarzen."

gez. Karl Nolle, MdL

Wie treffend passt hierzu ein Satz von Edward Gierek. (von 1970 bis zu seiner Absetzung 1980 Erster Sekretär und Parteichef der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei)

Es ist besser, mit der Partei zu irren, als gegen sie recht zu haben.“

Edward Gierek, 1971

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