Lausitzer Rundschau, 31.08.2000
SPD: Arbeitsamt Bautzen lässt die Lausitz ausbluten
Handgeld für Arbeitslose, die nach Bayern gehen
DRESDEN/BAUTZEN (dpa/bra). Das Arbeitsamt Bautzen lässt nach Auffassung der sächsischen SPD die Lausitz durch gezielten Arbeitskräftetransfer nach Bayern ausbluten. Außer der Vermittlung an bayrische Firmen warte neben dem Arbeitsplatz auch noch ein Handgeld von 5000 Mark auf den Arbeitslosen, teilte der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion,
Karl Nolle, gestern in Dresden mit. Sollten sich hiesige Unternehmen erfolgreich am Markt behaupten, könnten sie bei der Suche nach ausgebildeten Arbeitskräften künftig in Schwierigkeiten geraten, befürchtet Nolle.
Die Bautzener Arbeitsamtssprecherin Grit Arndt wies den Vorwurf zurück. Derzeit werde analysiert, wie viele Arbeitslose aus Ostsachsen Stellen in Bayern angenommen haben. „Selbst wenn es bei 66 000 Arbeitslosen 200 bis 300 sind, kann von Ausbluten nicht die Rede sein“, meinte sie.