DNN, 07.09.2000
Arbeitsamt: Keine Vermittlung von Erwerbslosen nach Polen
Zum Computerstellengebot des Bautzner Arbeitsamtes
BAUTZEN/DRESDEN (ddp-Isc). Das Arbeitsamt in Bautzen hat Behauptungen widersprochen, wonach es Erwerbslose nach Polen vermittelt. Die Behörde habe zwar kürzlich in ihr Stellenangebot die Anzeige eines polnischen Arbeitgebers aufgenommen, der einen Kraftfahrer in Deutschland suchte, räumte eine Sprecherin des Arbeitsamtes gestern ein. Allerdings könne dabei nicht von einer Vermittlung gesprochen werden, zumal es sich um einen Einzelfalle gehandelt habe. Der wirtschaftliche Sprecher der SPD-Fraktion im sächsischen Landtag,
Karl Nolle, erklärte hingegen, das Bautzener Arbeitsamt würde Arbeitslose nach Polen vermitteln. Erst in der vergangenen Woche hatte Nolle die Behörde in der Spreestadt gerügt, weil sie beschäftigungslose Menschen aus Ostsachsen nach Bayern vermittle und die Region dadurch ausbluten lasse.
Nur ein Bruchteil der über 66000 Erwerbslosen in Ostsachsen habe durch Bemühungen des Arbeitsamtes eine Stelle in Bayern gefunden, erklärte die Sprecherin des Arbeitsamtes.
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Kommentar von Karl Nolle: "Diese Meldung ist nicht ganz korrekt, meine Presseerklärung richtete sich in erster Linie gegen das offensichtliche Ende von Wirtschafts- und Sozialpolitik, wenn man die Arbeitslosen am liebsten aus dem Land treiben will. (siehe SZ vom 7.9. sowie SZ Lausitz vom 6.9.00) Daß das Arbeitsamt Bautzen den Stellenvermittlungsversuch nach Polen nun als Irrtum hinstellt ist doch ein schöner Erfolg. Die sächsische SPD ist weiter gegen jede Vermittlung von Arbeitslosen unter Sozialhilfeniveau!")