Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 15.05.2000

Verhandlungen über West-Abschluss

Arbeitgeber wollen Stufenplan erreichen
 
LEIPZIG. Gewerkschaften und Arbeitgeber verhandeln heute in Leipzig über die Übernahme des Tarifabschlusses der westdeutschen Druckindustrie für die meisten östlichen Bundesländer. Die IG Medien Südost hat die Übernahme der Tarifeinigung in allen Punkten verlangt. Die Arbeitgeber wollen einen Stufenplan erreichen, um die Umsetzung des Tarifabschlusses zeitlich zu strecken. Außerdem streben sie Öffnungsklauseln an.

Verhandlungsführer für die Gewerkschaft ist der Vorsitzende der IG Medien, Detlef Hensche. Die Arbeitgeberseite vertritt der Vorsitzende des Verbands der Druckindustrie Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, Karl Nolle. In Leipzig wird für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg verhandelt. Dort sind nach Angaben der Arbeitgeber rund 7 000 Menschen in der Druckindustrie beschäftigt, aber nur etwa 1 500 davon in tarifgebundenen Betrieben. Für Mecklenburg-Vorpommern gibt es separate Gespräche, für Berlin gilt nach Gewerkschaftsangaben der West-Abschluss. Für die rund 200 000 Beschäftigten in der westdeutschen Druckindustrie waren Lohn- und Gehaltsverbesserungen in zwei Stufen vereinbart worden. Die Arbeitnehmer erhalten rückwirkend zum 1. April 3,0 Prozent höhere Einkommen. Zum 1. Juni 2001 folgt eine Anhebung um 2,5 Prozent. Die Laufzeit endet am 31. März 2002. Der Rechtsanspruch auf Altersteilzeit für Mitarbeiter vom 57. Lebensjahr an wurde auf höchstens fünf Prozent der gewerblichen Mitglieder eines Unternehmens und höchstens acht Prozent der Schichtarbeiter begrenzt. Während der Altersteilzeit werden 85 Prozent des Nettoeinkommens gezahlt.
(dpa)

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