Karl Nolle, MdL

BILD-Zeitung Dresden, 07.01.2002

Rabatt-Biko

Schon wieder ein Schnäppchen gemacht?
 
DRESDEN. Haben die Biedenkopfs beim Möbelkauf schon wieder ein dickes Schnäppchen gemacht?

Die Ikea-Affäre (15 Prozent Promi-Rabatt) ist erst einen Monat her, da tauchen neue Vorwürfe auf. Diesmal geht es um die Möbel der Dienstvilla in der Dresdner Schevenstraße. Hier wohnten Kurt und Ingrid Biedenkopf jahrelang zum Preis von 8,15 Mark/qm Miete, wurden auf Staatskosten vom Dienstpersonal bemuttert.

Der Staat stellte auch einen Großteil der repräsentativen Einrichtung: angeblich Möbel, Gemälde, Uhren und Silberleuchter im Wert von ca. 76 700 Euro (150 000 Mark).

Im Spätsommer zogen die Biedenkopfs aus der Schevenstraße aus. Aber was wurde aus dem Inventar?

Einen Teil hat die Staatskanzlei eingelagert und anderen Ministerien angeboten. Ein Teil wurde aber auch an die Biedenkopfs verkauft. Nach BILD-Informationen Sessel, Gefrierschrank, Couchtisch... Nur: Was der Ministerpräsident dafür gezahlt hat, kann die Staatskanzlei nicht sagen.

„Der Wert wurde in einem rechtmäßigen Verfahren ermittelt", so Regierungssprecher Michael Sagurna (45). Doch über die Gesamtsumme schweigt man sich aus.

Der SPD-Abgeordnete Karl Nolle vermutet eine neue Mauschelei und verlangt Aufklärung, hat fünf Anfragen im Landtag eingebracht: „Wenn Biedenkopfs schon bei Ikea 15 Prozent Rabatt bekommen, dürfte dieses kostbare Inventar wohl noch billiger gewesen sein."

Auch in der Partei wächst der Druck auf Biedenkopf. Laut „Welt am Sonntag" erwarten hochrangige CDU-Amtsträger seine Rücktrittserklärung bereits in der Kabinettssitzung am 15. Januar.
(Bernd Schullcke)

Karl Nolle im Webseitentest
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