Karl Nolle, MdL

Agenturen, dpa/sn, 15:15 Uhr, 18.03.2002

SPD fordert stärkere Anstrengungen gegen Abwanderung

 
Dresden (dpa/sn) - Sachsens SPD hat stärkere Anstrengungen der Politik gefordert, um der Abwanderung junger Leute entgegenzutreten. Die Staatsregierung sollte dieses Problem nicht nur passiv zur Kenntnis nehmen, sondern vielmehr Rahmenbedingungen für den Verbleib junger Menschen in der Heimat schaffen, forderte SPD-Fraktionschef Thomas Jurk am Montag in Dresden. Dazu gehöre unter anderem, Schwerpunkte für Investitionen in strukturschwachen Gebieten zu setzen und den Mittelstand zu fördern. Gebiete mit hoher Abwanderung wie die Oberlausitz brauchten ferner eine «Marketing-Offensive».

Die SPD legte am Montag Schlussfolgerungen aus offiziellem Zahlenmaterial zur Abwanderung vor. Demnach ist Sachsens Einwohnerzahl seit 1989 um 11,5 Prozent auf 4,43 Millionen zurück gegangen. In erster Linie ist das ein Ergebnis des Geburtendefizits. Zuletzt war dafür aber zunehmend auch die Abwanderung verantwortlich. Im Jahr 2000 resultierte der Bevölkerungsrückgang von 34 000 Menschen erstmals zu gleichen Teilen aus dem so genannten Wanderungsdefizit und dem Geburtenmangel.

In den vergangenen Jahren hat vor allem die Abwanderung junger Menschen aus der sächsischen Provinz zugenommen. Nach Darstellung der SPD betrifft das besonders junge Frauen, was sich perspektivisch wiederum negativ auf die Geburtenrate auswirkt. «Wenn schon abwandern, dann wenigstens in die sächsischen Großstädte», lautet das Motto der Sozialdemokraten. Deshalb gelte es auch künftig, die Kernregionen im Freistaat zu stärken.

dpa/sn su yysn hg
181515 Mrz 02

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