Freie Presse, 19.03.2002
Nolle: Periphäre Regionen stärken
Fünf Prozent der 18-25jährigen verließen die Peripherie
DRESDEN. Alles redet über die Abwanderung,
Karl Nolle hat sie analysieren lassen. Die Schlussfolgerung des SPD-Mannes, der sich anschickt, die Rolle eines „Chefaufklärers“ mit der eines Sachpolitikers zu tauschen: Die periphären Regionen müssen verstärkt werden. „Sachsen hat die älteste Bevölkerung in Deutschland“. Diese Feststellung allein macht die dramatische Entwicklung im Lande deutlich. Betrug das Durchschnittsalter 1990 noch 39,4 Jahre, so lag es 2000 bei 42,1. Grund ist neben der niedrigen Geburtenrate die hohe Abwanderung von 18-25jährigen.
„Allein in 2000 verließen fünf Prozent der 18-25jährigen die Peripherie“, heißt es in einer SPD-Ausarbeitung.
Besorgniserregend sei vor allem der Fortzug der hoch Qualifizierten, mahnte Nolle. Als hoffnungsvoll registriert der Wirtschaftssprecher der Landtagsfraktion die Attraktivität, die Leipzig und Dresden mit positiven Wanderungssalden seit 1999 erreicht haben.
Man solle Abwanderung nicht grundsätzlich negativ sehen, verweist Fraktionschef Thomas Jurk auf junge Menschen, „die sich im Ausland einmal ausprobieren möchten.“ Doch müsse die Politik aktiver Einfluss nehmen.
(hk)