Sächsische Zeitung - Pirna, 31.08.2002
Warum das Zögern?
Kommentar von Domoskos Szabó
DRESDEN/PIRNA. Wohl kaum einer wer erwartete, dass Sachsens Wirtschaftsminister Martin Gillo in Pirna mit Jubel empfangen wird. Denn es war klar, dass der Politiker kein Geld für die gebeutelten Unternehmer in der Tasche hat. Und so blieb der Aufschrei erwartungsgemäß0 nicht aus, als Gillo die Arbeitgeber versuchte: „Bauen Sie auf! Investieren Sie!“ Niemand darf den Hochwasseropfern diese Aufregung verdenken. Was sie zum Wiederaufbau brauchen, sind nicht schöne Worte, sondern einzig und allein Euro. Nicht weil sie gierig sind, sondern weil sonst unzählige Existenzen den Bach hinuntergehen. Auf die Banken können sie dabei nur bedingt zählen. Neue Kredite werden erst vergeben, wenn Sicherheiten vorliegen, sprich die alten Darlehen nicht mehr drücken. Doch gerade die häufig diskutierte Entschuldung der Firmen lässt auf sich warten. Um diesen Schritt kommt die Politik kaum herum. Warum also noch länger zögern?
(Domoskos Szabó)