Dresdner Morgenpost, 31.05.2003
Fehl am Platz
Kommentar von Falk Ester
Man könnte quieken, wenn's nicht so traurig wäre. Frau Ministerin Weber - in unserer gloriosen Staatsregierung für soziale Entschädigung und Förderung der Jugendarbeit zuständig - wohnt in Zschopau auf dem Berg und beantragte wegen Stark-Regens Fluthilfe. Und weil sie in Sachsen wohnt und regiert, bekam sie das Geld ungerechtfertigter weise ausgezahlt. Dafür gehen die Steppkes in den Kitas leer aus - die direkte ,,Klientel" der Ministerin.
Frau Weber, tun Sie uns Bürgern und sich selbst einen Gefallen - treten Sie doch einfach zurück. Es geht hier nicht nur um 15 000 Euro, es geht auch nicht nur ums Prinzip oder darum, dass ich partout nicht von einer Christdemokratin regiert werden will, die als Großverdienerin ungerechtfertigt Spendengeld kassiert.
Es geht vielmehr darum: Wer in diesem Land als Politikerin schon dreist abkassiert und sich dabei auch noch erwischen lässt, der gehört wirklich nicht in dieses Geschäft. Und schon gar nicht in einen Ministersessel. Oder gerade deshalb? Bericht Seite 10
