Agenturen, ddp-lsn, 11:45 Uhr, 07.06.2003
SPD kritisiert Anstellung von Weber-Tochter bei Abgeordneter
Leipzig (ddp-lsc). Die SPD-Landtagsopposition kritisiert die Anstellung von Wahlkreismitarbeitern bei Sozialministerin Christine Weber und der Bundestagsabgeordneten Veronika Bellmann (beide CDU). Nach einem Bericht der «Leipziger Volkszeitung» (Samstagausgabe) arbeitet Webers Tochter Katja nebenberuflich für Bellmann, während ein Neffe Bellmanns für Weber tätig ist. «Das riecht streng nach einem unlauteren Kreuzgeschäft», sagte der SPD-Abgeordnete
Karl Nolle dem Blatt.
Wie die Zeitung weiter berichtete, sagte ein Mitarbeiter Bellmanns, Webers Tochter arbeite größtenteils von zu Hause aus, weil sie außerdem eine 40-Stunden-Vollzeitstelle bei einer Sparkasse habe. Nolle sprach von einer «kreativen Nachbarschaftshilfe» der beiden westsächsischen Politikerinnen Weber und Bellmann, die damit den «Hintersinn» einer Landtagsbeschränkung aushebelten. Er bezog sich dem Blatt zufolge dabei auf eine Verordnung vom Februar, die es Abgeordneten untersagt, auf Staatskosten Mitarbeiter einzustellen, mit denen sie verwandt, verschwägert oder verheiratet sind. Bellmann, die zuvor Landtagsabgeordnete war, wies den Vorwurf eines «Austauschgeschäftes» zurück. Sie wähle Mitarbeiter aus, denen sie vertrauen könne.
ddp/roy