Karl Nolle, MdL

Agenturen, ddp-lsc, 15:46 Uhr, 16.06.2003

Sozialministerin Weber bleibt wegen Selbstmordgefahr in Psychiatrie

 
Dresden (ddp-lsc). Die wegen fragwürdiger Nutzung von Flutgeldern in die Kritik geratene sächsische Sozialministerin Christine Weber (CDU) bleibt wegen akuter Selbstmordgefahr längerfristig in stationärer psychiatrischer Behandlung. Die Ministerin, die an Pfingstsonntag einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, leide an einer schweren Depression und benötige deshalb intensive Betreuung «ohne äußere Einflüsse», teilte die Staatskanzlei am Montag in Dresden mit. Deshalb sei ihr vorerst jeglicher Kontakt zu ihrem Arbeitsumfeld und zu Medien ärztlich untersagt.

Der Name der Klinik, in der Weber derzeit behandelt wird, bleibe auf ausdrücklichen Wunsch der behandelnden Ärzte anonym. Wie die Staatskanzlei weiter mitteilte, hat Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) am Montag eine entsprechende ärztliche Stellungnahme über Webers Gesundheitszustand erhalten. Diese bestätige, dass Weber «am 8. Juni notfallmäßig zur stationären Krisenintervention» aufgenommen worden sei.

Milbradt teilte mit, er sei seit Pfingsten über den ernsten Gesundheitszustand Webers informiert. Ein direktes persönliches Gespräch sei aber aus Rücksicht auf ihren Zustand bislang nicht möglich gewesen. Er äußerte die Hoffnung, dass eine entsprechende Unterredung in den nächsten Tagen stattfinden kann.

Weber sah sich in den vergangen Wochen heftiger Kritik ausgesetzt, nachdem sich hergestellt hatte, dass sie für Schäden durch Regenwasser an ihrem Privathaus in Zschopau vom vergangenen August mehr als 17 300 Euro Fluthilfe erhalten hatte, obwohl die Regulierung solcher Schäden zunächst ausdrücklich als klärungsbedürftig galt. Nach einer Untersuchung des Innenministeriums war die Bewilligung der Gelder für Weber allerdings nicht rechtswidrig. Die Ministerin erklärte sich dennoch zur Rückzahlung bereit.
ddp/ape/kfr

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