BILD Zeitung Dresden, 17.10.2003
Minister verpulverte satte 150.000 Euro
Nolle greift Gillo an
DRESDEN. Sachsens glücklos agierender Wirtschaftsminister Martin Gillo (58, CDU) - jetzt tappte er wieder ins Fettnäpfchen. Gillo zahlte für seinen Bericht zur Lage des Mittelstands in Sachsen nämlich rund 150000 Euro. Steuergelder!
SPD-Wirtschaftsexperte
Karl Nolle (58): „Statt den Bericht von hoch bezahlten Experten im Ministerium erarbeiten zu lassen, gab er ihn extern in Auftrag. Reine Verschwendung!"
Gillos Sprecherin, Annette Binninger (35) bestätigt: Den Bericht haben unabhängige Gutachter verfasst. Das ist ein ganz normaler Vorgang."
Obendrein kommt raus: Halbleiter-Riese AMD (2000 Mitarbeiter), dem Gillo bis April 2002 vorstand, soll in Deutschland keine Steuern mehr zahlen. Drei Wochen nachdem Gillo von AMD zum Freistaat als Minister wechselte, wurde das Unternehmen formell aus seiner Steuerpflicht entlassen.
Nolle: „Das geht aus einem internen Regierungsprotokoll vor. BILD liegt es vor. Zitat: „Diese Änderung soll folgende Konsequenz haben: Verschiebung von Steuermitteln aus D in die USA."
AMD-Sprecher Jens Drewes dagegen: „AMD zahlt weiter in Deutschland Steuern." Nolle: „Mal sehen wie lange noch."
(Andreas Harlass)