Agenturen ddp-lsc, 20:11 Uhr, 08.01.2004
SPD sagt Urwahl ab - Jurk soll ersten Listenplatz bekommen
Dresden (ddp-lsc). SPD-Fraktionschef Thomas Jurk und die Landesvorsitzende Constanze Krehl sollen die Sozialdemokraten gemeinsam in den Landtagswahlkampf führen. Der Parteivorstand beschloss auf seiner Sitzung am Donnerstagabend in Dresden, der Basis vorzuschlagen, mit Jurk auf dem ersten Listenplatz zur Landtagswahl am 19. September anzutreten. Krehl, die ursprünglich ebenfalls auf Platz eins kandidieren wollte, wird demnach auf dem zweiten Platz der Landesliste stehen und soll mit Jurk zusammen ein Team bilden. Die für 1. Februar geplante Urwahl wurde abgesagt.
Als Team wollen beide Politiker Krehl zufolge «gemeinsam, gleichrangig, gleichwertigô in den Wahlkampf ziehen. Die Absage der Urwahl, wegen der auch die acht geplanten Regionalkonferenzen ins Wasser fallen, begründete Krehl mit der ablehnenden Haltung der Parteibasis, in der der Wunsch nach einer solchen Abstimmung nicht existiert habe und »nur einige wenige dies wollten". Die Urwahl mit den Bewerbern Jurk und Krehl war im November einstimmig vom Landesvorstand beschlossen worden.
Eine Koalitionsaussage werde es im Wahlkampf nicht geben, betonte Krehl. Jurk sagte, er begreife das Votum des Vorstandes, dem Vermittlungsgespräche zwischen ihm und Krehl vorausgegangen waren, als Signal der Geschlossenheit und Einigkeit. Nun müsse sich der politische Gegner warm anziehen.
Die Landesdelegiertenkonferenz, auf der die Liste gewählt wird, soll im Juni nach der Europawahl stattfinden, für die Krehl bereits zur sächsischen SPD-Spitzenkandidatin gewählt worden ist. Der 41-jährige Jurk ist seit der vergangenen Landtagswahl im September 1999 Fraktionschef. Damals fuhren die Sozialdemokraten mit 10,7 Prozent ein historisches Tief ein.
ddp/tmo/roy
082011 Jan 04