Dresdner Morgenpost, 07.05.2004
Qualifizierung im Visier des Staatsanwalts
DRESDEN - Der ehemalige QMF-Chef Helmut Stachel (55) steckt gleich in einem ganzen Firmengeflecht, für das sich nun die Staatsanwaltschaft interessiert. Neben der insolventen QMF aus Dresden gehörten bzw. gehören dem gelernten Maschinenschlosser noch zwei Qualifizierungsfirmen in Zwickau und Plauen.
Im November 2003 gründete sich die „Qualifizierung für Mikroelektronik Dresden“ (QfMD). Sie sitzt im gleichen Haus, wie die seit Januar insolvente „Qualifizierung für Mikroelektronik und Fahrzeugbau“ (QMF) von Ex IG-Metall-Bezirkssekretär Helmut Stachel. Die neue Firma übernahm von der QMF den Bereich Mikroelektronik. Bernd Grandke, QfMD-Chef: „Beide Firmen haben aber absolut nichts miteinander zu tun. Wir sind eine Neugründung.“
Auch wenn Helmut Stachel der neugegründeten Firma nicht selbst angehört, profitiert er: Gemeinsam mit der Zwickauer Ausbildungsfirma SQG qualifiziert die QfMD Umschüler in Computerlehrgängen. SQG-Alleingesellschafter war bzw. ist Helmut Stachel. Die Firma bildet auch mit dem „Bildungszentrum für Schweiß- und Konstruktionstechnik“ Plauen (BZSK) aus.
Alleingesellschafter war bzw. ist Helmut Stachel. Die ausgebildeten Schweißer und Konstrukteure konnte Stachel - theoretisch - gleich in der Zwickauer „Maschinen und Anlagenbau“ anstellen - dort war bzw. ist er Geschäftsführer.
Oberstaatsanwalt Claus Bogner: „Wir untersuchen das gesamte Firmengeflecht.“ Stachels Firmen wurden durchsucht, gegen einzelne Mitarbeiter wird ermittelt. Ob die SQG und BZSK auch Fördermittel vom Freistaat bekamen, konnte das Wirtschaftsministerium gestern nicht ermitteln. (JU)