Agenturen dpa/sn, 03:29 Uhr, 28.06.2004
Erklärung zur politischen Zukunft Krehls erwartet
Dresden (dpa/sn) - Nach der Abstimmungsniederlage von SPD-Chefin Constanze Krehl beim Listenparteitag zur Landtagswahl wird heute (Montag) eine Erklärung der 47-Jährigen zu ihrer politischen Zukunft erwartet. Krehl hatte sich gestern (Sonntag) 24 Stunden Bedenkzeit erbeten. Sie sprach von einer bitteren Niederlage, mit der sie nicht gerechnet habe und die sie erst verkraften müsse.
Krehl war auf der Döbelner Delegiertenkonferenz zwar wie erwartet auf Platz zwei der Landesliste gesetzt worden. Sie erhielt aber nur 54,2 Prozent der Stimmen. Ihr Kontrahent, SPD-Fraktionschef Thomas Jurk, wurde dagegen mit 88,1 Prozent als Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 19. September bestimmt. Bei den folgenden Kampfabstimmungen für die weiteren aussichtsreichen Listenplätze konnte sich Krehl dann mit ihren Vorschlägen nicht durchsetzen.
Der Listenvorschlag des Landesvorstandes war mehrfach gravierend korrigiert worden - nach Parteiangaben erstmals in der Geschichte des Landesverbandes. Am Rande der Delegiertenkonferenz gab es Gerüchte über einen bevorstehenden Rücktritt Krehls. Sie führt die Partei seit der Landtagswahl 1999. Damals hatte die SPD mit 10,7 Prozent das schlechteste sozialdemokratische Ergebnis bei einer Landtagswahl überhaupt eingefahren. Krehl löste Parteichef Karl-Heinz Kunckel ab, der sie selbst als Nachfolgerin empfohlen hatte. Seither gab es immer wieder parteiinterne Auseinandersetzungen um die Europaabgeordnete. dpa st yysn ba
280329 Jun 04
