Agenturen ddp-lsc, 11:54 Uhr, 25.06.2004
SPD kürt Liste - Wahlverfahren steht noch nicht fest
Dresden (ddp-lsc). Zwölf Wochen vor der Landtagswahl verabschiedet die SPD als letzte der etablierten Parteien am Sonntag (10.00 Uhr) in Döbeln ihre Landesliste. Entscheidungsgrundlage für die 60 Delegierten ist eine vom Fraktionsvorsitzenden Thomas Jurk und von Parteichefin Constanze Krehl gemeinsam vorgelegte Empfehlung, die allerdings laut SPD-Sprecherin Christiane Künzel von dem am Samstag tagenden Landesvorstand noch mit einfacher Mehrheit geändert werden kann. Das Gremium, dem 19 stimmberechtigte Mitglieder angehören, werde auch das Wahlverfahren für Sonntag beschließen, das bislang noch nicht feststehe.
Künzel zufolge stehen auf der Vorschlagsliste weiterhin die Namen der beiden Dresdner Sozialdemokraten Albrecht Leonhardt und Karl Nolle zugleich auf den Rängen 8 und 21. Das mehrheitliche Votum des Unterbezirks vom Dienstagabend für den bisherigen Abgeordneten
Karl Nolle auf den vorderen Platz sei eine reine Empfehlung gewesen. Leonhardt hatte daraufhin seinen Rücktritt als Unterbezirkschef bekanntgegeben.
Für Listenplatz 13 vorgesehen ist der ver.di-Landessprecher und Landesfachbereichsleiter für Gemeinden, Stefan Brangs. So hat trotz des Rückzugs von DGB-Chef Hanjo Lucassen ein prominenter Gewerkschafter Aussichten auf den Einzug in das Parlament. Der von Jurk und Krehl auf den ersten beiden Plätzen angeführten Liste folgen bis zu Platz 9 sechs der bisherigen SPD-Fraktionäre, unter ihnen der einstige Leipziger Universitätsrektor Cornelius Weiss.
Zur Landtagswahl sind die Sachsen am 19. September aufgerufen. Bei der Wahl vor fünf Jahren landete die SPD mit 10,7 Prozent einen bundesweiten Negativrekord. Damals gelang 14 Sozialdemokraten der Einzug ins Parlament. Fünf der derzeitigen Mandatsträger hatten bereits vorab ihren freiwilligen Verzicht auf einen neuen Anlauf erklärt. Dazu gehört neben Lucassen auch der frühere Landes- und Fraktionschef der SPD, Karl-Heinz Kunckel.
ddp/tmo/lam
251154 Jun 04