Karl Nolle, MdL

Agenturen dpa/sn, 10:08 Uhr, 25.07.2004

Emnid prognostiziert Verluste für CDU und SPD bei Landtagswahl

 
Dresden (dpa/sn) - Acht Wochen vor der sächsischen Landtagswahl muss sich die allein regierende CDU auf Verluste einstellen. Nach einer von der Dresdner Staatskanzlei in Auftrag gegebenen Umfrage des Bielefelder Meinungsforschungsinstituts Emnid würde die CDU unter Ministerpräsident Georg Milbradt derzeit auf 50 Prozent der Stimmen kommen, damit allerdings ihre absolute Mehrheit im Landtag behaupten. 1999 hatte die Union unter Kurt Biedenkopf noch knapp 57 Prozent eingefahren.

Im Ergebnis der Umfrage, berichteten übereinstimmend das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» sowie die «Leipziger Volkszeitung» und die «Dresdner Neuesten Nachrichten» (Samstag), deutete sich auch für die oppositionelle SPD ein neuer Tiefpunkt an. 1999 hatten die Sozialdemokraten mit 10,7 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Landtagswahl seit 1946. Die neue Umfrage sieht die sächsische SPD, die sich kürzlich im Streit von ihrer Vorsitzenden Constanze Krehl getrennt und sie bis zum nächsten Parteitag durch ihren Spitzenkandidaten Thomas Jurk ersetzt hat, bei knapp 10 Prozent.

Die PDS kann dagegen leicht zulegen und mit 23 Prozent rechnen. Die Grünen dürfen einmal mehr vom Einzug in einen ostdeutschen Landtag träumen: Sie liegen bei 5 Prozent. Die Liberalen würden mit 4 Prozent erneut den Einzug in das Parlament an der Elbe verpassen. Rechtsextreme Parteien dagegen können keine Zuwächse verbuchen. NPD und Republikaner erhielten zusammen 3 Prozent.

Bei der letzten Umfrage im Dezember 2003 hatte die Sachsen-Union noch 57 Prozent und damit in etwa das Ergebnis der Landtagswahl von 1999 erreicht (56,9). Die PDS war vor einem halben Jahr auf 22 Prozent gekommen, die SPD auf 12. Grüne und FDP hatten im Dezember noch abgeschlagen bei jeweils 2 Prozent gelegen.

(Der «Spiegel»-Beitrag lag dpa in redaktioneller Fassung vor.)
dpa nl yysn hr
251008 Jul 04

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