DNN/LVZ, 26.07.2004
Kohlekraftwerke ohne CO2-Ausstoß
Zeitz. Kohlendioxidfreie Kohlekraftwerke fordert Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement bis 2020. Er verwies auf Forschungen die belegen würden, dass dies technisch realisierbar, allerdings sehr teuer sei. "Wir sind gut beraten, auf die Nutzung einheimischer Kohle zu setzen", sagte der SPD-Politiker am Sonnabend bei einem Festakt der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag) zum zehnjährigen Bestehen des Unternehmens auf der Landesgartenschau in Zeitz. Mit 2148 Beschäftigten ist es der größte Arbeitgeber im Länderdreieck Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Zu den Hauptabnehmern der Kohle zählt unter anderem das Kraftwerk in Lippendorf.
Durch Investitionen der Strom- und Braunkohlenindustrie in Höhe von 10 Milliarden Euro ist der CO2-Ausstoß bundesweit seit 1990 um 46 Prozent gesunken. Das ist ein Rückgang von über 150 Millionen Tonnen. Die Mibrag hat daran einen Anteil von 737 Millionen Euro. "Die Vorteile der Braunkohle liegen auf der Hand", so der Minister. Sie sei subventionsfrei und könne zu wettbewerbsfähigen Konditionen bereitgestellt werden. Deshalb werde Braunkohle auch in Zukunft eine wichtige Säule der Energiepolitik der Bundesregierung sein.
Für die Zeit von 2010 bis 2020 wird in Deutschland im Kraftwerksbereich ein Ersatzbedarf von mehr als 40 000 Megawatt erwartet, davon rund 20.000 Megawatt durch den Kernenergieausstieg.
(bis)