Dresdner Blättl, Zeitung der PDS Dresden 2/01, 02.02.2001
Hans-Otto-Förderkreis gegründet
Zur Verbindung von Kunst und politischer Verantwortung
DRESDEN. Der Kulturverein "Kleine Freiheit" e.V. hat aus Anlass des 100. Geburtstages des Schauspielers Hans Otto einen "Hans-Otto-Förderkreis" gegründet.
Sein Geburtshaus steht in der Dresdner Neustadt auf der Frühlingsstraße 12. Am 24. November 1933 starb er in Berlin an den Folgen der Folterung durch die Gestapo.
Der Förderkreis soll die Verleihung des alle zwei Jahre zu vergebenden "Hans-Otto-Preises" vorbereiten, und er soll öffentlich wirksam werden im Sinne der inhaltlichen Begründung des Preises:
"Die Stifter des Preises sehen in Hans Otto einen Künstler, der Kunst und politische Verantwortung nicht voneinander trennte. Mit seiner Person und mit seiner Kunst wollte Hans Otto auf die gesellschaftlichen Verhältnisse einwirken. Er folgte damit einer Maxime Brechts, die lautet: Ändere die Welt, sie braucht es! Einer solchen Auffassung von Kunst und Kultur, gegenwärtig eher ungebräuchlich, wollen die Stifter nach den Erfahrungen eines großen gesellschaftlichen Umbruchs in einer zeitgemäßen Form wieder zu Ansehen verhelfen."
23 Persönlichkeiten aus Kultur, Kunst und Politik sind inzwischen Mitglied des Hans-Otto-Förderkreises - unter ihnen drei Mitglieder des Sächsischen Landtages: Brigitte Zschoche, Gunild Lattmann,
Karl Nolle. Der 1. Preis in Höhe von 3000 DM wurde von Gunild Lattmann an den kubanischen Regisseur Eddy Socorro und die Dresdner Schauspielerin Katja Langnäse anläßlich der Ausstellungseröffnung "Hans Otto – Stationen seines Lebens in Fotografien und Dokumenten" im Sächsischen Landtag, PDS-Fraktion, verliehen.