Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 01.07.2006

Ministerwahl: Jurk zögert noch, Stange Favoritin

Amtsnachfolge. Sachsens SPD-Chef spielt auf Zeit, seine Partei wird unruhig.
 
Wer wird neue Wissenschaftsministerin? Allmählich gestaltet sich die Personalentscheidung für die Nachfolge von Barbara Ludwig (SPD), die die Oberbürgermeisterwahl in Chemnitz zu ihren Gunsten entschied, zum Krimi. Regisseur ist der sozialdemokratische Landeschef Thomas Jurk. Der hatte sich am Donnerstagabend im Parteipräsidium den Freibrief geholt, die Entscheidung allein treffen zu können (die SZ berichtete). Es war damit gerechnet worden, dass er dies am Freitag tun würde. Doch der Parteichef entschied anders.

Bei vielen Genossen sorgt das längst für Unmut. Fünf Tage nach der Chemnitzer OB-Wahl halten auch sie es für höchste Zeit, dass endlich ein Name genannt wird. Als Favoritin im Rennen wird mittlerweile die frühere Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Eva-Maria Stange, gehandelt. Die 49-Jährige bestätigt dies jedoch nicht. Sie habe zwar ihre Bereitschaft erklärt, als sie gefragt worden sei, und sei grundsätzlich bereit für das Amt. Alles andere liege aber nicht bei ihr, sagte sie auf SZ-Nachfrage. Große Auswahl hat der in Zeitnot geratene SPD-Chef nun nicht mehr. Allenfalls die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Raatz oder die SPD-Landrätin Petra Köpping wären eine Alternative. Der große Regisseur muss sich aber einmal entscheiden.
Von Carola Lauterbach und Gunnar Saft

Karl Nolle im Webseitentest
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