Karl Nolle, MdL

Agenturen ddp-lsc, 15:50 Uhr, 17.07.2006

Ex-Vorstand der Sachsen-LB: Hausbacher hatte Defizite als Manager

 
Dresden (ddp-lsc). Vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags zur Sachsen LB hat am Montag das ehemalige Vorstandsmitglied der Bank, Eckhard Laible, ausgesagt. Laible bescheinigte dem Chef der Industrie- und Immobilien Leasing GmbH (IIL), Ludwig Hausbacher, mit dessen Firma die Sachsen LB das gemeinsame Tochterunternehmen Mitteldeutschen Leasing AG (MDL) gegründet hatte, erhebliche Defizite als Manager. Diese hätten möglicherweise auch zu den wirtschaftlichen Problemen der MDL geführt, sagte der 67-Jährige, der Ende 2001 aus der Sachsen LB ausgeschieden und Aufsichtsratsvorsitzender der MDL gewesen war.

Laible betonte, zwar habe Hausbacher in der Sachsen LB durch seine Erfolge zunächst ein hervorragendes Renommee genossen und das Talent gehabt, Kontakte zu neuen Kunden zu knüpfen. Allerdings sei es eine Schwäche von ihm gewesen, wirtschaftliche Risiken nicht abschätzen und Vertragsstrukturen schlecht durchschauen zu können. Zudem habe er wenig Begabung bei der Einstellung neuer Mitarbeiter gehabt.

Mit Blick auf sein eigenes Ausscheiden aus der Sachsen LB warf er den damaligen Bankvorständen Michael Weiss und Rainer Fuchs Mobbing vor. So sei er von ihnen über wichtige Entscheidungen nicht informiert worden. Auch nach dem Verlassen der Bank habe die Sachsen LB darauf hingewirkt, den Kontakt zwischen ihm und Mitarbeitern des Instituts zu behindern.

Die MDL steht seit längerem im Zentrum der so genannten Landesbank-Affäre um Vetternwirtschaft, Selbstbedienung und Bespitzelungen. Laible gilt als Opfer dieser angeblichen Bespitzelungen innerhalb der Bank. Fuchs soll einen Abhör-Experten beauftragt haben, um Laible und seinen Stab auszuspionieren.

Der im April vergangenen Jahres ins Leben gerufene Untersuchungsausschuss soll herausfinden, ob die Staatsregierung ihrer Aufsichtspflicht über die Landesbank nachgekommen ist. Im Laufe der Affäre waren zunächst Weiss und Fuchs zurückgetreten. Später musste auch deren Nachfolger Hans-Jürgen Klumpp seinen Hut nehmen.

ddp/ape/fgr
171550 Jul 06

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