DNN/LVZ, 02.08.2006
Nun auch förmliches Verfahren wegen Untreue eingeleitet
Dresden. Der Druck auf Landtagsdirektor Christopher Metz wächst weiter. Die Staatsanwaltschaft Dresden leitete gestern ein förmliches Ermittlungsverfahren wegen Untreue wegen dessen umstrittener Dienstwagennutzung ein, sagte gestern Staatsanwalt Christian Avenarius den DNN. Zudem liegt nun auch eine Strafanzeige des SPD-Abgeordneten
Karl Nolle wegen Untreue, Begünstigung und Bestechlichkeit vor. Nolles Anzeige richtet sich darüber hinaus gegen Unbekannt - wegen Beihilfen zu diversen Korruptionsdelikten.
Metz hatte sich die Laufleistung seines geleasten Dienstwagens von 40000 auf 60000 Kilometer aufstocken lassen, angeblich wegen zahlreicher Privatfahrten zur Lebensgefährtin in München. Vor allem aber ließ der 51-Jährige aus Euskirchen die Frau mehrfach widerrechtlich von seinem Chauffeur vom Flughafen abholen. Fahrten ohne den eigentlichen Inhaber des Dienstwagens sind laut internen Verordnungen untersagt. Metz hat diesen "Fehler" inzwischen eingeräumt.
Nolle fragt nun auch, wer die Verträge geschlossen habe und ob es dabei Sonderbehandlungen gab. Die Fragen zielen nicht zuletzt auf Landtagspräsident Erich Iltgen (CDU), dem Metz direkt unterstellt ist. Iltgen trage die Verantwortung und müsse Auskunft geben. "Nicht alles, was legal ist, ist legitim", so Nolle. Er will auch wissen, wie ein Schulungsvertrag zwischen dem Landtag und einer Firma zustande kam, für die die Lebensgefährtin tätig ist.
Sven Heitkamp