Karl Nolle, MdL

Staatsanwalt ermittelt gegen Metz

 
Kreis Euskirchen/Dresden - Gegen den ehemaligen Euskirchener Kreisdirektor Dr. Christopher Metz hat die Staatsanwaltschaft Dresden ein förmliches Ermittlungsverfahren wegen "Untreue" eingeleitet. Der Direktor am sächsischen Landtag in Dresden soll seinen geleasten Dienstwagen mehrfach widerrechtlich genutzt haben. Gleichzeitig stellte der SPD-Abgeordnete Karl Nolle Strafanzeige gegen Metz wegen Untreue, Begünstigung und Bestechlichkeit sowie "gegen unbekannt" wegen Beihilfe zu Korruptionsdelikten.

"Wir stehen derzeit am Anfang der Ermittlungen, können deshalb also noch nicht viel sagen", erklärt Staatsanwalt Christian Avenarius. Aufgrund der Berichterstattung gleich mehrerer Dresdener Zeitungen habe man das Verfahren eingeleitet. Nach Informationen der Sächsischen Zeitung soll Metz, den es Anfang 2003 von Euskirchen nach Dresden zog, seinen Dienstwagen für private Fahrten zu seiner Lebensgefährtin nach München genutzt haben. Aus diesem Grund sei die Laufleistung seines Leasing- Fahrzeugs von 40 000 auf 60 000 Kilometer angewachsen.

"Solange Metz in dem Fahrzeug sitzt, ist das nicht ungesetzlich, denn einem Landtagsdirektor im Freistaat Sachsen ist die private Verwendung seines Dienstwagens genau wie einem Staatssekretär erlaubt", berichtet Avenarius. Allerdings soll der Chauffeur Metz´ Freundin mindestens zehn Mal vom Flughafen abgeholt haben, ohne dass der Landtagsdirektor mit im Wagen gesessen habe. Metz habe diesen Fehler eingeräumt und wolle die entstandenen Kosten nachzahlen, heißt es. Landtagspräsident Iltgen hat den früheren sächsischen Innenminister Klaus Hardraht mit disziplinarrechtlichen Ermittlungen beauftragt.

Die Anzeige des SPD-Abgeordneten richtet sich gegen Metz, weil ein Schulungsvertrag zwischen dem Landtag und einem Münchner Consulting-Unternehmen bestehe, in dem Metz´ Lebensgefährtin tätig ist. Mehrere Angestellte des Landtages sollen auf Empfehlung des Landtagsdirektors zu Schulungen nach München gereist
von Thomas Schmidt