Sächsische Zeitung, 18.12.2006
DSU bietet Nitzsche neue politische Heimat an
Extremismus. Der CDU-Aussteiger wird von zwei Parteien umworben.
Berlin/Dresden. Der wegen rechtslastiger Äußerungen in die Kritik geratene sächsische Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche, der am Donnerstag aus der Partei ausgetreten war, wird von anderen Parteien umworben.
Gestern bot sich die Deutsche Soziale Union (DSU) als neue Heimat für Nitzsche an. Der Kreisverband Oberlausitz teilte mit, er habe den Kreisvorsitzenden Christian Wiedemuth beauftragt, mit Nitzsche sowie dem Bundes- und Landesvorstand der DSU entsprechende Gespräche zu führen. Nitzsche war bereits vor seiner CDU-Zeit bis 1993 Mitglied der DSU, zuvor Mitglied beim Demokratischen Aufbruch. Die DSU hat bereits die früheren NPD-Mitglieder Jürgen Krumpholz und Klaus Baier aufgenommen.
Auch die rechtsextremistische NPD gehört zu den Werbern. So sagte NPD-Sprecher Klaus Beier gegenüber der „Berliner Zeitung“ vom Sonnabend, man wolle Nitzsche nicht bedrängen. „Aber in einigen Tagen werden wir sicher versuchen, mit ihm zu sprechen.“ Nitzsche selbst hat gegenüber der SZ erklärt, die NPD komme für ihn nicht infrage. (SZ/ddp)