BILD Sachsen, 19.05.2007
Sächsische Akten-Affäre
Wer stürzt über sein Skandal-Buch
Dresden - Die 15.600 brisanten Seiten aus den Akten des sächsischen Verfassungsschutzes. Hat dieser Mann sie wirklich gesehen? Enthüllungs-Autor Jürgen Roth (60) bringt Ende Juni einen Mafia-Thriller unter dem Titel „Anklage unerwünscht" auf den Markt (Eichborn-Verlag, 300 Seiten). Wenn es stimmt, was er verspricht, ist das Buch politischer Sprengstoff! Denn es geht um die mafiösen Verstrickungen hoher Justizbeamter, korrupter Politiker und skrupelloser Rotlichtgrößen in Sachsen.
So schreibt Roth über„Erkenntnisse zum leitenden Staatsanwalt R.". der mehrfach Dienstgeheimnisse verraten und selbst ein Kinderbordell besucht haben soll.
Roth zu BILD: „Ich habe aus den Akten in einer „ruhigen Stunde“ im Innenministerium abgeschrieben." Das wird vom Ministerium dementiert. Sprecher Lothar Hofner: „Er bekam bei uns keinerlei Akteneinsicht."
Doch Roth nennt sogar Aktenzeichen wie dieses: 421Js4938/00. Es betrifft einen ehemaligen sächsischen Innenminister und Kokain...
Von Angela Wittig