Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 06.06.2007

Hinweis auf eine Warnung aus der Justiz

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat den ersten Fall von Kinderpornografie nach Dresden geschickt, zu dem Erkenntnisse der Strafvereitelung vorliegen.
 
m Zusammenhang mit den Erkenntnissen des Verfassungsschutzes zu kriminellen Netzwerken in Sachsen hat die Leipziger Staatsanwaltschaft jetzt einen ersten Verdachtsfall von Kindesmissbrauch zur erneuten Untersuchung nach Dresden geschickt. Das bestätigte Behördensprecher Ricardo Schulz.

Dabei handelt es sich um ein Verfahren, zu dem der Verfassungsschutz Medienberichten zufolge „ernst zu nehmende Hinweise“ darauf hat, dass der Verdächtige von einem ranghohen Juristen über Mittelsmänner gewarnt wurde.

Informant aus dem Milieu

Nach SZ-Informationen hatte die Leipziger Polizei zu Beginn des Jahres 2002 durch einen Informanten Anhaltspunkte, dass in einem dreistöckigen Haus in Leipzig Möckern Kinder, vornehmlich Jungen aus Tschechien, der Prostitution zugeführt werden. Ein selbst einschlägig vorbestrafter Mann hatte von einer „Gruppe, die mit Kindern handelt“, berichtet und war zur Zusammenarbeit mit der Polizei bereit.

Ähnlich wie 1992 beim Kinderbordell „Jasmin“ in Leipzig fanden die Ermittler an der Tür eine Handy-Nummer und ein Schild mit der Aufschrift „Club Rose“. Vor dem Haus parkte regelmäßig ein Auto, das auf einen vorbestraften Kinderschänder zugelassen war.

Verdacht auf Kinderhandel

Wegen des Verdachts auf Menschenhandel genehmigte das Amtsgericht Leipzig die Überwachung mehrerer Telefone. Dabei hörte die Polizei Ende April auch ein Gespräch, in dem der Anrufer konspirativ mitteilte, er habe erfahren, dass gegen ihn wegen Kindesmissbrauchs ermittelt werde. Aus anderen Gesprächen soll hervorgehen, dass der Mann mindestens einen 14-jährigen Jungen für homosexuelle Kontakte anbot.

SZ-Informationen zufolge wurde das Verfahren im August 2002 an die Staatsanwaltschaft in Leipzig zur Entscheidung abgegeben und dort eingestellt. Zuvor hatten die Ermittler angeblich festgestellt, dass der Beschuldigte und andere Kontaktpersonen ihre Aktivitäten eingestellt hatten.
Von Thomas Schade

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