Sächsische Zeitung, 27.06.2007
Ein Viertel der über 50-Jährigen erwerbslos
Der neue Sozialbericht liefert überraschende Daten zur Lebenssituation der Sachsen.
Dresden. Der Sozialbericht „Lebenslagen in Sachsen“ prophezeit eine zunehmende Einkommensarmut im Alter. Laut einem gestern veröffentlichten Auszug aus dem Bericht war im Jahr 2005 fast ein Viertel aller 50- bis 64-Jährigen im Freistaat erwerbslos, die meisten von ihnen seit mindestens einem Jahr. Diese „Lücke in den Erwerbsbiografien“ werde nicht ohne Folge für die Altersversorgung der Betroffenen bleiben, warnte der Bericht.
Derzeit leben der Studie zufolge rund 40 Prozent aller alleinlebenden Senioren in Einkommensarmut. Von den Senioren in Zweipersonenhaushalten sind drei Prozent einkommensarm. Als arm gelten deutschlandweit Haushalte, die im Monat weniger als 974 Euro Einkommen haben. Demnach leben rund 24 Prozent der Haushalte in Sachsen in relativer Armut. Bundesweit sind es 15 Prozent. Dem höchsten Armutsrisiko sind allein erziehende und alleinlebende Frauen ausgesetzt.
Neun Prozent der Haushalte in Sachsen sind überschuldet. Mehr als jeder dritte Haushalt im Freistaat besitzt Immobilien, sieben von zehn Haushalten haben ein Sparbuch, sechs von zehn eine Lebensversicherung und rund vier von zehn einen Bausparvertrag und Wertpapiere.
Der Sozialbericht wurde im Auftrag der Landesregierung erstellt. Er soll eine Datenbasis der Lebenssituation im Freistaat liefern, die bundesweite Vergleiche ermöglicht. Ab 2. Juli ist er online abrufbar. (ddp)