Karl Nolle, MdL

spiegel-online, 19:33 Uhr, 24.07.2007

BAFIN-BERICHT: WestLB-Aufsichtsrat will gesamten Vorstand entlassen

Von Christoph Pauly
 
Gravierende Fehler bei der Risikokontrolle - das wirft die Finanzaufsicht dem WestLB-Management vor. Am Donnerstag wird der Aufsichtsrat nach SPIEGEL-Informationen den Gesamtvorstand entlassen und durch einen neuen ersetzen. Auch Bankchef Thomas Fischer muss gehen.

Hamburg - Für Donnerstag hat der Aufsichtsrat deshalb eine außerordentliche Sitzung einberufen. Damit ziehen die Aufseher dramatische Konsequenzen aus einem Zwischenbericht, den die Wirtschaftsprüfer von KPMG der Finanzaufsicht BaFin vorgelegt haben. Dort werden dem Gesamtvorstand der WestLB gravierende Fehler bei der Risikokontrolle vorgeworfen. Die WestLB will den Sachverhalt nicht kommentieren.

WestLB-Chef Fischer: Er sprach vor kurzem von "Sabotage" und kriminellem Verhalten" einzelner Mitarbeiter

Die Finanzaufseher hatten den Bericht dem WestLB-Aufsichtsratsvorsitzenden Rolf Gerlach zugeleitet und Konsequenzen für den Gesamtvorstand angemahnt. Zwar hatte Fischer schon zwei Vorstände aus dem Vorstand gedrängt, aber das reichte der BaFin offenbar nicht.

Die Düsseldorfer Landesbank hat durch Fehlspekulationen im Eigenhandel mit Aktien von Volkswagen, Metro und BMW mehrere 100 Millionen Euro verloren. Fischer hatte von "Sabotage" und "kriminellen Verhalten" einzelner WestLB-Mitarbeiter gesprochen. Bereits Jürgen Sengera, einer der Amtsvorgänger von Fischer, war vor wenigen Jahren wegen schlechten Risikomanagements von der BaFin aus dem Amt gedrängt worden.

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