Agenturen dpa, 20:19 Uhr, 15.09.2007
SPD benennt als erste Partei Kandidaten für Oberbürgermeister-Amt
Dresden (dpa/sn) - Die Dresdner SPD hat mit dem Juristen
Peter Lames</b< als erste Partei ihren Kandidaten für die Oberbürgermeister- Wahl Mitte 2008 bestimmt. Für den 43-Jährigen votierten am Freitag 73 von 83 Teilnehmern einer Wahlgebietskonferenz des SPD- Stadtverbandes. Lames war der einzige Bewerber. Er ist Richter am Oberlandesgericht Dresden und SPD-Fraktionschef im Stadtrat. An der Wahlgebietskonferenz hatten als Gäste SPD-Landeschef Thomas Jurk sowie Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) teilgenommen. Der derzeitige Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) ist wegen eines laufenden Gerichtsverfahrens seit Mai 2006 vom Amt suspendiert.
Linke und Grüne reagierten auf die Wahl von Lames enttäuscht. Sie hatten vergeblich versucht, sich mit der SPD auf einen gemeinsamen Wahlvorschlag zu verständigen. «Wir wollten einen überparteilichen Kandidaten», sagte Grüne-Landessprecherin Eva Jähnigen. Aber mit der Wahl von Lames habe sich die SPD für den Alleingang entschieden. Jetzt wird Jähnigen am 29. September bei einem Stadtparteitag der Grünen selbst ihren Hut in den Ring werfen und die OB-Kandidatin ihrer Partei werden. Am gleichen Tag will eine Findungskommission des CDU-Stadtverbandes den Kandidaten der Union bekannt geben. Da wird unter anderen über eine Bewerbung von Sozialministerin Helma Orosz (CDU) spekuliert.
Die Linke und die FDP wollen erst später über ihre Kandidaten entscheiden. Auch Amtsinhaber Roßberg hat eine erneute Kandidatur nicht ausgeschlossen. Er war vor einem Jahr vom Landgericht Dresden wegen Untreue und Beihilfe zum Bankrott zu einer Bewährungsstrafe von 14 Monaten verurteilt worden. Ende August hob der Bundesgerichtshof (BGH) das Urteil bezüglich der Untreue auf und verwies die Sache zurück.
Bei den Stadtratswahlen 2004 war die CDU mit mehr als 28 Prozent stärkste Fraktion geworden, gefolgt von der PDS (23,8 Prozent), Grüne (12 Prozent), der SPD (11,5 Prozent), FDP (7,3 Prozent), der Volkssolidarität (3 Prozent), den Freien Bürgern (2,7 Prozent) und der DSU (2,2 Prozent).
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142019 Sep 07