Agenturen, dpa/sn, 14:25Uhr, 09.03.2008
15 000 bei Demonstration für UNESCO-Welterbe Dresdner Elbtal
Dresden (dpa/sn) - Rund 15 000 Dresdner haben am Sonntag für die Erhaltung des UNESCO-Welterbes Dresdner Elbtal demonstriert. Unter dem Motto ««Aufeinander zugehen» machten sie sich für den Elbtunnel als Alternative zur umstrittenen Waldschlößchenbrücke stark. Das Dresdner Elbtal steht wegen des im November 2007 begonnenen Brückenbaus seit 2006 auf der Roten Liste gefährdeter Welterbe- Stätten. Der Vorsitzende der UNESCO-Welterbestätten Deutschland, Horst Wadehn, mahnte, den Welterbe-Titel nicht aufs Spiel zu setzen. Die Brückenbefürworter müssten noch mehr über die Bedeutung des Welterbes erfahren, sagte er.
Dresden habe durch den Wiederaufbau der Frauenkirche sehr viel Zuneigung und Freundschaft in vielen Teilen der Welt erfahren, sagte der Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche, Ludwig Güttler. Jeder der hier lebe sei aufgerufen, Dresden zu schützen und zu pflegen.
Das Welterbekomitee will auf seiner nächsten Sitzung (2. bis 10. Juli) in Québec (Kanada) über eine Aberkennung des Titels entscheiden. Dresdner Politiker hatten in Paris erfahren, dass die UNESCO keine Brücke, aber einen Tunnel akzeptieren würde.
Unterdessen empfahl ein internationales Expertenteam, das im Auftrage der UNESCO das Brücken-Projekt in Dresden begutachtet hatte, einen Tunnelbau. Der Tunnel würde weniger in die Landschaft eingreifen, heißt es in einem Bericht, den die UNESCO den deutschen Behörden und den 21 Mitgliedern des Komitees für das Welterbe übermittelt hat.
Sachsen beharrt unter Verweis auf einen Bürgerentscheid vom Februar 2005 auf dem Brückenbau, hatte aber Änderungen am Entwurf zugestimmt. Ein von Brückengegnern angestrebtes Bürgerbegehren für den Tunnel ist aus Sicht des Regierungspräsidiums rechtswidrig und könne nicht in einen Bürgerentscheid umgewandelt werden. Dafür wurden nach Angaben der Organisatoren bereits mehr als 40 000 Unterschriften gesammelt.
dpa gk/xy yysn z2 tn 091425 Mrz 08
