Sächsische Zeitung, 14.04.2008
Bank-Chef: Sachsen droht Milliardenverlust
Stuttgart/Leipzig. Sachsen droht nach der Krise um die Landesbank ein Milliardenverlust. Gegenüber der „Börsen-Zeitung“ hielt der Chef des Mutterkonzerns Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Siegfried Jaschinski, eine Inanspruchnahme der Bankbürgschaft des Landes Sachsen „durchaus für wahrscheinlich“. Jaschinski rechnet im schlimmsten Fall mit Ausfällen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. „Aus heutiger Sicht werden es aber auch im Best Case wohl einige hundert Millionen Euro werden.“
Nach Ansicht des sächsischen Finanzministeriums sind die Zahlen „spekulativer Natur“. Man kenne keine Berechnungen, die diesen Zahlen zugrunde liegen. „Für den Fall, dass es zu Ausfällen kommt, hat der Freistaat im Übrigen im Dezember vergangenen Jahres Vorsorge getroffen, um den normalen Haushaltsvollzug im Falle einer Inanspruchnahme nicht zu beeinträchtigen“, hieß es. Auch sollen die Papiere bis zur Endfälligkeit gehalten und nicht zu geringeren Marktpreisen vorab verkauft werden.
Die Landesbank Sachsen war nach riskanten Geschäften auf dem US- Hypothekenmarkt im Sommer 2007 ins Trudeln gekommen und an die LBBW verkauft worden. Im Gegenzug gab der Freistaat eine Garantie für mögliche Ausfälle in Höhe von 2,75 Milliarden Euro und bildete bisher eine Rücklage in Höhe von 830 Millionen Euro. (dpa)