Dresdner Morgenpost, 01.04.2008
Spendierwochen bei der Landesbank: Ex-Chef Weiss kassiert 310 tds Euro
LEIPZIG - Auch am Ende ihrer Tage sorgt die Landesbank noch für einen Skandal. Wie jetzt bekannt wurde, hat sich das heruntergewirtschaftete Geldhaus verpflichtet, seinem 2005 geschassten Vorstands-Chef Michael Weiss noch 310 000 Euro Erfolgsprämie zu zahlen. Mehr als doppelt so viel, wie der in der Klageschrift gefordert hatte.
Mit diesem Vergleich endet der Rechtsstreit, den Weiss seit über einem Jahr mit seinem alten Arbeitgeber um die sogenannte „erfolgsabhängige Vergütung" für2005 führte. Ursprünglich hatte sich der heute als Frührentner auf Zypern lebende Ex-Banker laut Klageschrift eine Prämie von 111 150 Euro ausgerechnet.
Doch die „Selbstbedienungs LB", die ihren Chef Weiss seinerzeit mit einem „Dienst"-Mercedes S 600 nebst Anhängerkupplung für den privaten Bootsanhänger ausstattete, zeigt sich noch mal spendabel. Nach Angaben eines Sprechers des Leipziger Landgerichts einigte sich die SLB mit ihrem Ex-Chef bereits am 18. März auf die Zahlung von 310 000 Euro. Damit seien alle Forderungen beglichen, hieß es. Seine Pensionsansprüche behält Weiss.
Mit der großzügigen Auszahlung erspart die Landesbank dem früheren Finanzminister Horst Metz (CDU) eine Zeugenvernehmung vor Gericht. Die ebenfalls geschassten Ex-Vorstände Rainer Fuchs und Hans-Jürgen Klumpp wurden erst kürzlich via Vergleich mit 220 000 Euro beziehngsweise 55 000 Euro bedacht. -bi.-