Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 18.07.2008

Chefermittler erschoss sich mit eigener Waffe

 
GROITZSCH/GÖRLITZ - Er hat den Feuerteufel von Seifhennersdorf hinter Schloss und Riegel gebracht, im tödlichen Böller-Anschlag auf einen Löbauer Jugendclub ermittelt und dem Oberbürgermeister von Görlitz unangenehme Fragen gestellt: Gestern wurde die Leiche des Görlitzer Staatsanwalts Axel Vahl in einem Wald bei Groitzsch gefunden.

Die Leiche des 40-jährigen Ermittlers wurde früh auf einer Parkbank in der Nähe der Burgruinen der tausend Jahre alten Wiprechtsburg entdeckt Der ehemalige Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig und leidenschaftliche Jäger hatte sich mit einer Waffe selbst erschossen. Freunde und Kollegen des Chefermittlers sind geschockt. Vahl soll am Tag vor der Verzweiflungstat noch regulär im Dienst gewesen sein.

Kollegen, aber auch Strafverteidiger, denen Vahl im Gericht gegenüberstand, beschreiben den Familienvater als außergewöhnlich kompetent, freundlich und
selbstbewusst.

Der Staatsanwalt hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder (ein und drei Jahre alt) Seine Frau steht unter schwerem Schock und kann noch nicht vernommen
werden. Die Ermittlervermuten die Ursache für die Tragödie im privaten Bereich.

Einen Unfall schließt die ermittelnde Staatsanwaltschaft aus. Axel Vahl kam im Sommer 2005 aus seiner Heimat Leipzig nach Görlitz - gemeinsam mit Wolfgang Röger, der die Leitung der Görlitzer Staatsanwaltschaft übernahm. Er stieg schnell zum Gruppenleiter auf und galt als Experte für Brandstiftungen.
Dirk Hein

Karl Nolle im Webseitentest
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