Dresdner Morgenpost, 22.07.2008
Fahnder entdeckten Kinderpornos auf dem Rechner des Politikers
ZWICKAU - Er gilt als renommierter Politikfachmann. 18 Jahre lang saß Thomas Pietzsch (55) für die CDU im Landtag, entschied über Gesetze, leitete die Arbeitnehmergruppe, war auch Chef der Zwickauer CDU. Doch seit seinem geheimnisvollen Rücktritt im Februar gab es böse Gerüchte um den Christdemokraten. Jetzt kam heraus: Auf dem Privatrechner von Pietzsch waren Kinderpornos gefunden worden, der Politiker wurde zu einer Geldstrafe verdonnert.
Pietzsch ist Vater zweier Kinder, glücklich verheiratet, seit1982 in der freiwilligen Feuerwehr. Dann kam die Razzia im vergangenen Winter, bei der auch der Zwickauer Politiker ins Visier der Polizei geriet Über die bundesweite „Operation Himmel", die sich gegen mutmaßliche Nutzer von Kinderpornografie richtete, waren InternetFahnder auch auf den Abgeordneten gestoßen.
Lange Zeit drang nichts nach außen. Pietzschs Computer wurde beschlagnahmt, Ermittlungen eingeleitet Und Pietzsch? Der legte im Februar sein Abgeordnetenmandat nieder, trat aus „gesundheitlichen Gründen"zurück. Nun verdonnerte ihn ein Richter zu einer hohen Geldstrafe. Oberstaatsanwalt Holger 11- ling bestätigte Radio Zwickau: „Das Amtsgericht hat auf unseren Antrag hin Strafbefehl erlassen und ihn zu einer Gesamtgeldstrafe in Höhe von 100 Tagessätzen verurteilt Gleichzeitig wurde der von ihm zu diesen Handlungen benutzte Computer eingezogen."
Die genaue Höhe der Geldstrafe blieb zunächst unklar. Und auch der studierte Physiker Pietzsch wollte sich zu den Vorgängen nicht äußern: „Ich sage dazu nichts."
cka