Sächsische Zeitung, 29.09.2008
Kaum Vorteile und großer Schaden
Gunnar Saft über den neuen Abgrenzungskurs der CDU zu den Linken
Wer genau zuhört, bemerkt, dass Steffen Flath für seine Thesen wider die Linke, nur aus bestimmten Teilen seiner Partei und der Öffentlichkeit Beifall bekommt. Und darin liegt das Dilemma des neuen Kurses. Wenn die CDU jetzt Linke und NPD demonstrativ gleichsetzt, punktet sie nur dort, wo ihr die Zustimmung längst sicher ist. Gleichzeitig verprellt sie aber jene Wählergruppen, auf die man zur Landtagswahl 2009 so dringend angewiesen ist.
Ohne zusätzliche Stimmen werden es die Christdemokraten weder zurück zur absoluten Mehrheit schaffen, noch dauerhaft den Status einer Volkspartei für alle Sachsen erringen. Die CDU sollte sich fragen, was ihr der neue Kurs wirklich bringt, der bei Lichte besehen ein alter Hut ist. Bekanntlich war die PDS/Linkspartei nie ein Bündnispartner. Am Ende könnte die Linke aber davon profitieren, dass die CDU sie nun in die rechte Ecke abschieben will.
Saft.Gunnar@dd-v.de