Karl Nolle, MdL

Agenturen, ddp-lsc, 14:17 Uhr, 28.09.2008

Tillich warnt vor Verharmlosung der DDR-Diktatur

«Wir müssen aufpassen, dass die Wölfe nicht die Geschichte der Lämmer umschreiben,»
 
Dresden (ddp-lsc). Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) warnt vor einer Verharmlosung der DDR-Diktatur. «Wir müssen aufpassen, dass die Wölfe nicht die Geschichte der Lämmer umschreiben,» sagte Tillich am Sonntag in Dresden auf der Veranstaltung «Wie schmeckte die DDR? - Wege zu einer Kultur des Erinnerns».

Natürlich sei die Erinnerung an damals differenziert, räumte er ein. Es gab in der DDR das private Glück, Freundschaften, an die sich jeder gern erinnere. Es sei menschlich, dass man sich mit größerem zeitlichem Abstand eher an die guten Dinge erinnert. «Darüber aber dürfen wir nie das Leid derer vergessen, die unter dem Unrecht der SED zu leiden hatten.» In der DDR seien Andersdenkende verfolgt und persönliche Träume und Biografien zerstört worden, sagte der Ministerpräsident.

Die Festveranstaltung war der Auftakt für eine einjährige Ringvorlesung, die zeigen soll, wie die DDR wirklich war und wie sie erlebt wurde. Die Ringvorlesung findet jeden Dienstag um 20.00 Uhr im Stadtmuseum Dresden statt. Veranstalter ist die Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Staatskanzlei, der Technischen Universität Dresden, der Sächsischen Staatsoper Dresden und dem Stadtmuseum Dresden.

ddp/ncl/kos
281417 Sep 08

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