Pressemitteilung, 28.04.2000
SPD setzt sich für Schülerrechenzentrum in Dresden ein
Computer-Ausbildung sofort verstärkt fördern statt abbauen
DRESDEN. Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Karl Nolle, hat heute die Staatsregierung aufgefordert, sich für den Erhalt des Schülerrechenzentrums in Dresden einzusetzen.
"Es ist der glatte Wahnsinn, in Dresden wird die zweite Chipfabrik gebaut und gleichzeitig soll dort die Förderung unserer jüngsten Computer-Experten eingestellt werden", führte Nolle aus.
"Die CDU redet die ganze Zeit über die Ausbildung unserer Kinder. Sie tut selber aber im Bereich der Computerausbildung und -anwendung weder etwas für die Schüler noch für die Lehrer. Statt dessen sieht das Kultusministerium, hilflos zu, wie das Schülerrechenzentrum in Dresden durch den CDU-Dezernenten Müller geschlossen werden soll", unterstrich der Dresdner SPD-Abgeordnete Nolle.
"Die Computer-Kids von heute sind die Computer-Spezialisten von morgen. Die müssen wir mit aller Kraft und Phantasie fördern." Das ist auch das Ziel einer Initiative der SPD-Fraktion zur Begabtenförderung von Schülerinnen und Schülern im IT-Bereich. Der Freistaat solle Anreize schaffen und konkret dabei helfen, um entsprechende Einrichtungen der Begabtenförderung, wie die beispiellose Dresdner Initiative, das Schülerrechenzentrum, das aktuell von Schließung bedroht ist, auch in anderen sächsischen Regionen aufzubauen. Das 1985 eingerichtete Schülerrechenzentrum ist eine bundesweit einmalige Einrichtung. Es fördert heute jährlich ca. 120 begabte Schülerinnen und Schüler in Informatik und Elektronik. Die Stadt Dresden ist Träger der Einrichtung und denkt seit einigen Monaten über deren Schliessung nach. Eine entsprechende Vorlage des CDU-Dezernenten Müller, wurde jetzt in letzter Minute, vom SPD-Wirtschaftsdezernenten Wolgast gestoppt. "Eine definitive, eindeutige Rettung mit Finanzierungskonzept ist aber bisher nicht in Sicht" sagt NOLLE. Der Freistaat ist finanziell am Schülerrechenzentrum mit zwei Teilzeit-Lehrerstellen beteiligt. Beiden Lehrkräften wurde das Ende ihrer Tätigkeit im Schülerrechenzentrum zum August 2000 bedeutet.
Nolle hatte bereits am 20. Januar diesen Jahres im Plenum des Landtages in einer Rede zum Thema Internet auf die drohende Schliessung des Schülerrechenzentrums hingewiesen und sofortige Abhilfe angemahnt. Sein Beitrag wurde damals vom CDU- Abgeordneten Lämmel und dem Chef der Staatskanzlei Dr. de Maiziere "mit Ignoranz und Untätigkeit beantwortet" erklärt NOLLE.