Pressemitteilung, 07.07.2000
Zur VEAG und dem Atomausstieg
Nolle: Atomausstieg – Segen für Ost-Strom!
DRESDEN. Die ostdeutsche Braunkohleindustrie profitiert von der Atomausstiegsvereinbarung der rot-grünen Bundesregierung mit den Energiekonzernen. Diese Ansicht vertritt der energiepolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion,
Karl Nolle. „In unseren mitteldeutschen und Lausitzer Braunkohlerevieren steht heute die weltweit modernste Kohlekraftwerksflotte. Die Anlagen, die wie in Lippendorf und Boxberg mittlerweile mit einem Wirkungsgrad von über 42 Prozent (früher war es gerade die Hälfte) arbeiten, sind den Kohlekraftwerken der alten Bundesländer klar überlegen. Sie werden einen guten Teil jener Energielücke schließen, die durch die schrittweise Abschaltung der Atommeiler entsteht.“, sagte Nolle. Jetzt müsse man alle Anstrengungen unterstützen, für den ostdeutschen Energieriesen VEAG schnellstmöglich neue Gesellschafter zu finden. Besonders attraktiv fände es Nolle, wenn ausländische Investoren das Ruder bei der VEAG übernehmen würden: „Denn für einen auswärtigen Investor würde das Unternehmen zum Zentrum seiner Aktivitäten werden. Dagegen würde es für das Kartell der sieben westdeutschen Stromriesen stets nur ein Anhängsel bleiben.“ Den Bund forderte der Dresdner Landtagsabgeordnete auf, gegenüber den bisherigen VEAG-Eignern darauf zu drängen, dass den Neueinsteigern keine Steine in den Weg gelegt werden. Mit besonderem Nachdruck befürwortete Nolle mögliche Beteiligungen von sächsischen Städten am neuen Stromriesen und meinte abschließend: „Die moderne Braunkohleverstromung ist nicht der endgültige Stein des Weisen in der Energiepolitik, aber sie ist ein wichtiger Teil eines Übergangsprozesses hin zu neuen, lebensfreundlicheren Energieformen. Deshalb ist der Atomausstieg im Bund ein Segen für Ostdeutschland.“