Pressemitteilung, 23.04.2002
Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Druck und Medien fordert mehr Hilfe für den Mittelstand.
Druckunternehmer Karl Nolle, Dresden als Vorstandsvorsitzender wiedergewählt.
Oberhof/Dresden. Auf ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung des Verbandes Druck und Medien in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt am 19. und 20. April 2002 in Oberhof, haben die Vertreter der ca. 200 Mitgliedsfirmen aus drei ostdeutschen Bundesländern mit ca. 3.000 Beschäftigten einen neuen Vorstand gewählt.
Zum nunmehr dritten Mal wurde in das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Druckunternehmer Karl Nolle (57) mit einer Zustimmung von 87 % der Stimmen gewählt. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden gewählt: Günter Wolf, Riesa, Wolfram Krußig, Burgstädt, Kai-Uwe Groß, Plauen sowie, Dieter Neumann, Leipzig als geschäftsführendes Vorstandsmitglied.
An die Politik richtete Nolle den Appell, die Schieflage und die Benachteiligung des Mittelstandes gegenüber Großkonzernen zu beseitigen. Nolle: „ Mittelstand und Handwerk haben besonders in Ostdeutschland zu recht den Eindruck, um die Großen kümmert sich die Politik und um die Kleinen der Konkursverwalter.“
Deutschlands Druckerei-Mittelstand befindet sich, so Nolle, für alle sichtbar in der Krise. Die Stimmung hat sich quer durch alle Wirtschaftsbereiche verschlechtert. Der Mittelstand kann dem aufkommenden Konjunkturoptimismus von Politik und Großindustrie gegenwärtig nicht folgen
Zur Beseitigung der Schieflage des Mittelstandes, so Nolle, seien mehr steuerliche Entlastungen, die steuerliche Gleichstellung von Personen- und Kapitalgesellschaften, die gründliche Vereinfachung des Steuerrechtes notwendig, die Abschaffung vieler bürokratischer Hürden sowie die Schaffung von besonderen Mittelstandsbanken in den Ländern.
Zur wirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland sagte Nolle: „ Wer im Osten sparen will, muß in Bildung, Arbeit, Unternehmen und Innovation investieren. Jeder Euro, der hier nicht investiert wird, muss als Alimentation von Arbeitslosigkeit später doch vom Westen bezahlt werden.“
Besonders mahnte der Dresdner Unternehmer mehr Sozialkompetenz der Unternehmer an, weil sie sonst nicht die Fähigkeit und Bindekraft haben werden, der Elitenflucht junger hochgebildeter und hochqualifizierter Fachkräfte durch Ausbildung und dauerhafte Qualifizierung entgegenzuwirken. Als positiv sieht man im Verband die 4 % Steigerung der Ausbildungsplätze durch die Mitgliedsbetriebe.
Der Verband Druck und Medien in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt hat inzwischen, wie andere Verbände auch, die Möglichkeit zur Mitgliedschaft ohne Tarifbindung geschaffen. Die ist, so Nolle, für viele Unternehmen wegen des stagnierenden Marktes im Osten, dramatisch gefallener Renditen und steigender Kosten, überlebensnotwendig. Lohnerhöhungen seien gegenwärtig in Ostdeutschland bestenfalls in Höhe der Preissteigerungsrate zu verkraften. Löhne und Gehälter müssen sich an der tatsächlichen Entwicklung der Wertschöpfung und der Entwicklung des Marktes im Osten orientieren.
gez. Karl Nolle, Vorstandsvorsitzender