Karl Nolle, MdL

Presseerklärung der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, 03.05.2002

SPD erhält Rückendeckung im Kampf gegen Abwanderung

Anhörung zum Jugendsofortprogramm ZAS
 
Dresden, 3.5.2002. Die heutige Landtagsanhörung zum Jugendsofortprogramm der
SPD "Zukunft und Arbeit in Sachsen" (ZAS) hat aus Sicht der
SPD-Landtagsfraktion deutlich gemacht, dass die Initiative gegen Abwanderung
ein zentrale Zukunftsaufgabe in Sachsen aufgreift.

Dr. Michael Behr, Soziologe an der Technischen Universität Chemnitz, machte
deutlich, dass die erfolgreiche Wiederbelebung traditioneller Industrien in
Sachsen, wie des Maschinenbaus und der Automobilbranche ohne die gut
qualifizierten und hoch motivierten Arbeitskräfte nicht möglich gewesen
wäre. Dieser Erfolgsfaktor ist jedoch gefährdet: Die geschrumpften und
überalterten Kernbelegschaften rücken in Richtung Altersruhe. Ab 2006 gehen
zudem die Schulabsolventenzahlen zurück. Das heißt: Trotz hoher
Jugendarbeitslosigkeit und Abwanderung wird es mittelfristig an
Fachkräftenachwuchs fehlen. Hartmut Fiedler, Geschäftsführer der Vereinigung
der Sächsischen Wirtschaft machte deutlich, dass es sich zwar um ein
sektorales Problem handele, dass jedoch vorwiegend die dynamischen
Zukunftsbranchen betreffe.

Dr. Behr erklärte während der Anhörung weiter, dass Anstrengungen
unternommen werden müssten, jetzt den jungen Menschen in Sachsen eine
"Brücke" auf den Arbeitsmarkt zu bauen. Zum einen müssten die Betriebe jetzt
anfangen, mehr auszubilden. An der zweiten Schwelle, dem Übergang von
Ausbildung zum Berufsleben, könnten Modelle wie kombinierte Altersteilzeit
mit Einstiegsteilzeit zum Einsatz kommen. Gunter Schmalz, Geschäftsführer
der Sächsischen Aufbau- und Qualifizierungsgesellschaft, stellte ein Modell
für eine "Rückkehragentur" vor, die den Kontakt mit "Abgewanderten" (zum
Beispiel Auszubildenden) in anderen Bundesländern hält, um dieses Potenzial
bei einem entsprechenden Arbeitsplatzangebot zu aktivieren. Dies könne mit
einem kleinen Stab bewältigt werden. Dr. Bernd Müller von der DSA GmbH
Dresden erklärte, dass man dennoch nicht auf die Aktivierung älterer
Menschen verzichten könne.

Karl Nolle, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion erklärte:
"Heute, zwölf Jahre nach der Wende, stellt sich in Ostdeutschland zunehmend
eine Sozialkompetenzlücke bei unseren mittelständischen Unternehmen heraus.
Es setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass die Mitarbeiter das
wichtigste Kapital der Unternehmen sind. Ihre Motivation und Integration
verhindert alleine die Abwanderung".

Der arbeitsmarktpolitische Sprecher Hanjo Lucassen machte deutlich, dass es "höchste Zeit ist, die Abwanderung zu stoppen. Jetzt gilt es, Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze für junge Menschen in Sachsen zu schaffen. Morgen sind sie im Westen und kommen kaum wieder."



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