Pressemitteilung, 24.06.2002
Oliver Kahn und Karl Nolle
In diesen Tagen ist so viel Gutes zu hören von Oliver Kahn, da kommt eine nette Glosse von Bernhard Honigfort (Frankfurter Rundschau) in Erinnerung, die er am 31.10.2001, fünf Monate vor dem tatsächlichen Rücktritt des Sächsischen Ministerpräsidenten Biedenkopf, aufschrieb.
Wenn es nun bei Oliver Kahn nur analog klappt wie bei Karl Nolle, dann braucht uns ums Endspiel der Fußball WM nicht bange zu werden.
Karl Nolle: "Oliver Kahn, stürze Dich auf den Ball und halte ihn fest, dann wird sich mit uns allen auch "Kaiser Franz" freuen. Den König Kurt haben wir schon geschafft."
Mit freundlichen Grüssen
KARL NOLLE, MdL
0173-9219870
--------------------------------------------------------------------------------
Frankfurter Rundschau, 31.10.2001
Verbindung zwischen Oliver Kahn und Karl Nolle
Bloß nicht aufhören, bloß nicht innehalten.
DRESDEN... Karl Nolle ist zwar nicht Oliver Kahn. Aber es gibt einen Verbindungspunkt zwischen dem SPD-Landtagsabgeordneten aus Sachsen und dem Torwart der Bayern: "Es muss immer weitergehen. Es geht immer weiter", hatte Kahn gesagt, nachdem die Bayern Meister und Champions-League-Gewinner waren. Bloß nicht aufhören, bloß nicht innehalten. Und Nolle? Er hat sich vorgenommen, Ministerpräsident Kurt Biedenkopf vom Thron zu stoßen. Gästehaus-Affäre, Dienstwagen, Einsatz von Leibwächtern - Nolle wühlte und wühlte und wurde fündig.
Das war im Sommer. Doch, siehe Kahn, es muss immer weitergehen. Nun will er Biedenkopf und Finanzminister Thomas de Maiziere anzeigen wegen Untreue zu Lasten des Landes. Biedenkopfs Miete sei zu niedrig gewesen, Sachsen dadurch ein Schaden entstanden. Dabei wollte Biedenkopf damals doch alles klären, und zwar "zu seinen Lasten".
"Was unter großem Trara und Gegacker verkündet wurde, entpuppt sich als Windei", meint Nolle. Er ist schon vergleichbar mit Kahn: So wie sich der Bayern-Keeper auf einen Ball wirft, stürzt sich der Abgeordnete auf "König Kurt". (von Bernhard Honigfort)